Megatour 2001


 

Von einer die auszog, die Welt der Beifahrer zu erkunden

Die Schweiz einmal anders.


Schweren Herzens trennte ich mich zu dieser Tour von meinem Goldenen und beschloss, die Schweiztour in einem roten Klappi als Beifahrerin mitzuerleben.
Vor der großen Tour

Die Strafe folgte auf dem Fuß in Form von: Dauerregen...
Aber davon später mehr.

Zunächst galt morgens um 7 noch das Prinzip Hoffnung. Leiser Sprühregen; 10 Roadster und einige Menschen die doch auf das ungewohnte Bild äugten...

Und schon zogen wir los nach Basel.
Bei strömendem Regen wurde uns die Plakette für die AB aufgebebbt und weiter ging es in Richtung Schweiz, den Bergen entgegen.
Die Hoffnung, der Sprühregen würde sich ändern, trog nicht... er ging in Dauerregen über.

Bei strömendem Regen zog die Kolonne in Richtung des ersten Passes: der Sustenpass.

Der Susten zog sich so länglich die Berge nach oben und die Schneegrenze kam wohl näher...
Es ist Juni...... es ist Sommer.....
in der Schweiz gehen die Uhren anders... da fängt der Sommer irgendwann anders an...
"Aussicht" auf dem Sustenpass

Es war kalt, es war nass, die Bäche rieselten sturzartig nach unten, es rauschte als ginge die Welt unter und oben auf den Bergen türmte sich der Schnee.
Die Aussicht vom Susten, die eigentlich sehr schön ist, fiel leider aus wegen Nebels; aber trotzdem, die Schweiz einmal so zu erleben war einzigartig.
Der Sustenpass ist kein Pass der sich sichtbar in die Berge schraubt; eher sind es hier die Strässlein, die von einer Kurve zur anderen führen, von denen man aber nicht sieht wo die nächste Kurve hingeht.

Unten beginnt der Susten sehr grün... und je weiter es nach oben ging desto kälter und desto weißer wurde es.


Der Abstieg vom Susten - ähnlich. Die Sträßlein führen so kurvig die eine nach der andern vor sich hin.... und nachdem es wieder grün wurde erreichten wir Innertkirchen.

Tief im Tal rasteten wir hier erst einmal und machten uns dann auf, den nächsten Pass zu erkunden: der Grimsel

Einmal durch den Ort und noch ein weiteres Mal durch den Ort und - Hurra! hier - die Umleitung.... es gibt doch einen Weg zum Pass.....
Vielversprechend: die Ampel, die uns gleich den grünen Weg über die Umleitung zeigte.
Die Umleitung - eine echte Steffen Abenteuer Strecke (er kam gegen Ende der Tour noch zu seinem Recht.... :-)).
Nicht viel geteert - ein mittlerer Feldweg, und dieser führte - exakt eine Fahrbahn breit - auch wieder in Richtung Berg;
allerdings eine Tortur für jeden MX-5 mit Fahrwerk.
Das Dach wurde zwar geöffnet, aber mit max. 30 Stundenkilometern regnete es wohl doch ein wenig in den Roadster.

Dann ... hurra - eine geteerte Strasse; Zivilisation!
Der direkte Weg zum Grimsel - hier sieht man den Weg der auf den Berg führt; vielversprechend wie dieser nach den MX-5 und den Z3 ruft.


Der Berg ist grün; das Moos, das an den Bergen hängt, vermittelt den Eindruck als wären die Berge patiniert.
Dann nach den nächsten Kurven die Staumauer und der darauf gestaute See in der gleichen Farbe in diesem nassen Grün.

Doch weiter geht es den Berg hinauf; und hier auch der nächste große Stausee und das Grimselhospitz zu sehen; doch weiter geht die rasende Fahrt.
Auf dem Grimsel eine bisher noch nie genossene Aussicht. Der Schnee, der dort liegt und durch den man toben kann, der mag normal sein - aber der Blick auf den teilgefrorenen See, er ist ungewohnt und atemberaubend....
Auf dem Grimselpass

Wir machen uns an den Abstieg....
Der Grimsel führt in Serpentinen nach unten und die Aussicht zeigt auf den Aufstieg zum Furka.

Wir widerstehen dem lockenden Anblick und biegen rechts ab in Richtung unserer Unterkunft, nach Oberwald, am Fuße des Furka und Grimselpass.

Trotz Regen - die Passe rufen! Sie rufen so laut, dass wir weiterfahren -  der Nufenen.

Der Nufenen scheint eine ganze Weile nicht aufwärts zu wollen. Eine recht eigenwillige Hoppelstrasse führt innerhalb des Taleinschnittes erst recht gemächlich und dann rasant nach oben.
Ehe man weiß wie einem geschieht, steht man auf dem Pass in Eiseskälte und Eisregen.

Wir sind nicht allein - eine Gruppe Ferrari freut sich wie die Schneekönige über den offenen MX-5.
Doch - es ist EISKALT, wir geben auf und schließen das Verdeck.
Temperaturprüfung auf dem Nufenenpass

Der Nufenen ist geschafft - auch hier: abwärts und dann wieder gemächlich durch das Tal.

Dann versuchten wir den Gotthard zu bezwingen.
Die alte Passstrasse - sie lockt, sie ruft, sie schreit förmlich nach den Roadstern - aber sie wird wohl noch eine ganze Weile rufen.
Der alte Gotthardpass besticht durch eine bemerkenswert schlechte Kopfsteinstraße. 
Schon die Postkutsche folgte diesem Weg - und seit dieser Zeit scheint auch nichts mehr an dieser Strasse gemacht worden zu sein.
Dort wo kein Kopfsteinpflaster den Weg bedeckt, erscheint ein freundliches Nichts.
Die alte Gotthardstraße
Doch dieser Pass fällt diesmal leider aus - wir begnügen uns mit der geteerten Strasse, die recht emotionslos mit einigen pflichtgemäßen Kurven nach oben führt.

Auf dem Gotthard angelangt - Stille.
Der gefrorene See vermittelt das Gefühl von Ewigkeit - keine lebende Menschenseele kreuzt unseren Weg - und so machen wir uns auf dem gleichen Weg wieder an den Abstieg.

Nach einem kurzen Abstecher durch Realp, an dem die bisher noch einigermaßen aktzeptabel - ich sage nicht sauber - aussehenden Wagen entgültig in Schlamm und Dreck versanken und sich die Fahrer mit "Schoki mit Schlagrahm" stärkten, folgt nun der aussichtsreiche Furka.
Rast in Realp

Auch hier stehen wieder Schnee, Regen und die beginnende Wolkendecke im Vordergrund.
Die Hoffnung - wenn es nur hoch genug hinauf geht, dann sind wir über den Wolken, dann sehen wir den Himmel - trügt; der Berg ist leider zu früh zu Ende - der Gipfel versinkt im Wolkennebel.
Auch der Rhonegletscher, der normalerweise bei der Abfahrt recht gut sichtbar ist, versinkt im Nebel.

So fahren wir serpentinisch ins Tal in Richung Oberwald, zu unserer Unterkunft Hotel Furka.

Hier machen wir es uns in sogenannten "Sammelunterkünften", auch "Touristenlager" genannt, gemütlich.
Der Vorteil: es ist vergleichsweise zur teuren Schweiz sehr günstig. Der Nachteil: einfachster Standard.
Das gibt leider gar keinen Stern: Etagenbetten in Mehrbettzimmern, steinhart, mit Kissen, Bettwäsche und Wolldecken.
Wer gut schlafen möchte ist gut beraten, entweder seinen Schlafsack und ein Ersatzkissen mitzubringen oder doch ins benachbarte Hotel auszuweichen.
Käsefondue in Oberwald

Hier gönnen wir nun auch den Roadstern die nach ca. 600 km wohlverdiente Ruhe und schreien im Restaurant nach dem legendären Käsefondue.

Der Glühweißwein tut sein übriges - satt und zufrieden endet der erste Tag.

 

Morgen soll es Sonne geben; wir haben wieder Hoffnung..... 

Blauer Himmel, französische Alpen wir kommen!

Fotos: Astrid und Elmar Münzer

 

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