Summersun - Tour 2002


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Der Tag darauf:

Albertville, Col de la Madeleine, Col du Glandon, Alpe d Huez Rundstrecke, Col du Sarenne, Gap

Der zweite Tag der Summersun 2002 beginnt für uns morgens um 9.00 Uhr und macht seinem Namen alle Ehre.  
Die Sonne empfängt uns und der blaue Himmel zaubert uns allen ein Lächeln ins Gesicht.

Nach einem Tankstop in Albertville geht es für uns zunächst einmal auf die Schnellstrasse bis Feissons d Isere. Dort biegen wir ab und wir sind mitten im Pässeland.

Der erste Pass der uns lockt ist der Col de Madeleine.  
Wir sind in letztes Jahr schon einmal, allerdings von einer anderen Seite gefahren und die Begeisterung dieses Jahr über diesen Pass ist ähnlich groß wie letztes Jahr.

Die nächsten 47 Kilometer sind einfach wunderschön. Unter strahlend blauem Himmel und leuchtender Sonne führt uns der Weg, teilweise gut ausgebaut, teilweise in einer eher einspurig schmalen Strasse (mit möglichen Ausweichstellen) über den 1984 Meter hohen Pass.  Ein wenig verwischt sind noch die eine oder andere Kreidezeichnung von der Tour de France – und auch der eine oder andere Radler, der sich mühsam den Berg hochkämpft erinnert, dass hier eine der bekanntesten Radtouren erstmals 1969 entlang führen. 

Im Juni 2001 lag die Schneegrenze tiefer – dieses Jahr ist der Schnee nur auf den am Horizont erscheinenden Bergrücken zu sehen, unsere Strecke erscheint im tiefsten Grün.

Im Tal erinnern die Bäume die noch Schatten spenden und entlang der Strasse stehen fast an den Pfälzer Wald, doch bald wird die Vegetation etwas „dünner“.  
Es sind nun mehr Sträucher und je höher wir kommen, desto niedriger werden die Pflanzen, bald, auf dem Pass angelangt sind  nur noch grüne Wiesen und ab und an ein Busch zu sehen. Manchmal blüht auch noch etwas verschämt am Wegesrand, aber diese kleinen bunten Kleckse sind selten.
Unfassbar, wie unterschiedlich sich die Landschaft präsentiert, fast hätte ich diesen Pass, dessen vorherrschende Farbe letztes Jahr in der Umgebung noch mit viel weiss zu beschreiben war, nicht wieder erkannt. Grün wohin man schaut, grüne Wiesen, grüne Schluchten und darüber ein strahlend blauer Himmel. Roadsterparadies!

Es geht weiter über Col du Glandon (1924m). Auch hier bleibt die Landschaft abwechslungsreich, wir können ein wenig mehr in die Täler hinunterschauen und die unfassbare Höhe in der wir uns befinden genießen.  Auf den Strassen  finden sich wieder die unvermeidlichen „Team Telekom“ T s. Viele, zu viele Eindrücke sind es, um sie mit einem Blick zu verarbeiten. Ein Höhepunkt ist allerdings der Blick auf die Staumauer.
Riesig steht sie in dem Berg und man kann mit Worten gar nicht beschreiben wie massiv sie wirkt.

Über le River dÁllemont und Allemont la Traverse nach le Bourg-dÓisans heißt unser nächstes Ziel nun Alpe d`Huez. Der Wintersportort ist weltbekannt und wir sind wahrlich nicht die einzigen die uns über die Serpentinen nach oben kämpfen.

An diesem Tag ist hier auch wieder ein Radrennen, unzählige erschöpfte Radler zwingen sich auf den Weg nach oben. Bei der heißen Sonne wird uns in unseren Roadstern schon sehr warm, gar nicht auszudenken, wie sich so ein Radfahrer fühlen mag.

Vor uns ist auch eine endlos scheinende Karawane von langsamen Fahrzeugen.  
Die Kurven wären genial, aber es sind so viele Behinderungen, dass sich eine zügige Fahrt von vorneherein von selbst erledigt. Das ist leider der Nachteil an einem entsprechenden Touristenort.  
Wir sehen dafür etwas mehr von der Landschaft. In dem immerwährenden saftigen Grün, dass uns nun schon die ganze Fahrt begleitet, liegen die Berge hingegossen bis ins Tal.

Oben angekommen parken wir die MX e erst mal auf dem nächstgelegenen Parkplatz und schauen uns erst mal um. Das erste was hier oben auffällt ist die große Kirche neben dem Parkplatz; sie sieht weniger wie eine Kirche, als  - der „Glockenturm“ wie eine riesige Kaffekanne aus

Zu Fuß laufen wir weiter nach „oben“. Ich denke immer noch an die armen Radfahrer, denn mir kommen schon die paar Meter recht anstrengend vor – wie fürchterlich muss der Aufstieg über den ganzen Berg per Muskelkraft doch sein.  
Schnell finden wir ein gemütliches Restaurant und stärken uns.

Viel mehr hat Aple d Huez, außer dem grandiosen Rundblick auch nicht mehr zu bieten und so starten wir zu unserer abenteuerlichsten Etappe des Tages.
Auf der Karte sieht diese Rundkurs – hinter Alpe d Huez vorbei über den Col de Sarenne wieder zurück nach le Bourg-dÓisans ganz harmlos aus. Nichts an der kleinen gelben Strasse bereitet uns auf das vor was nun kommt -
allenfalls das Schild das am Anfang der Strecke steht und für Wohnmobile und größere Fahrzeuge die Zufahrt verbietet ist ein Hinweis auf den Zustand der Strasse.

Die Straße führt oben über den Berg und bietet unfassbare Ausblicke ins Tal, wir haben Glück mit dem Postkartenblauen Himmel der uns Ausblicke bis an den Horizont gewährt. Die Berggipfel, schneebedeckt in der Ferne als Hintergrund unter diesem strahlenden Himmel, so etwas sieht man nicht oft.

Wir erhalten oft die Gelegenheit anzuhalten und das erstaunliche Panorama auf uns wirken zu lassen. Die Strasse ist mit tiefen Regenablaufrinnen durchzogen. Für Motorradfahrer oder „normale Autos“ wohl kein Problem, auch die Serienmäßigen Mxe kommen vergleichsweise Problemlos über die tiefen Rinnen hinweg; für die  - zum Großteil tiefergelegten MX-5 e unserer Gruppe stellen sie allerdings nahezu unüberwindbare Hindernisse da.

An den Unterboden durften wir hier keinen Gedanken mehr verschwenden, manch tief gesetztes Nummernschild wurde kurzerhand abgeschraubt und Manu wie sie den tiefgelegten blauen Zentimeterweise über die Rinnen lotste, unterstützt von den anderen die Steine in die Rinnen schoben damit der blaue Hüpfer nicht einfach mit dem Bauch aufsetzte erinnerte irgendwie doch an die Camel Trophy.

Immer wenn wir glaubten die Rinnen hinter uns gelassen zu haben, so kam eine weitere noch tiefere.  
Teilweise wussten wir wirklich nicht mehr ob die Strecke mit diesen Fahrwerken überhaupt noch zu schaffen sei.

Trotz alledem ist der Rundkurs zu empfehlen! Das Gebirgspanorama sucht seinesgleichen, es sind dort sehr wenige Menschen unterwegs und immer mal wieder sieht man Ziegen hüpfen oder eine Schafherde, die erst auf den zweiten Blick als eine solche zu erkennen ist, so dicht kuscheln sich die Wollknäuel in den Berg und wirken wie die grauen Steine die man hier in den grünen Wiesen so oft findet  

Es geht nun steil ins Tal weiter über den – vergleichsweise nun unspektakulär wirkenden  Col d´Ornon nach Entraigues und von dort über les Angelas, Villelonge, Ste.Luce les Achards, St. Joseph nach Corps.

Von Corps schlagen wir den direkten Weg über die Bundesstrasse nach Gap ein. Vor Gap halten wir  nun noch einmal an und machen die verdiente Kaffeepause.

Hier erleben wir eine unglaublich schöne Überraschung:
Fips und Heidi, die unsere Tour leider nicht begleiten konnten, hatten spontan entschlossen ihren Kurzurlaub mit uns „zusammenzulegen“ waren über unsere Strecke informiert und wollten uns in Gap überraschen. Auf der Strasse nach Gap holen sie uns nun ein.  

Viel haben wir uns nun zu erzählen und die Freude ist grenzenlos.  Er wird noch für einige Aufregung sorgen unser „Zetti“ J.

Ruhig geht es nun auf der Straße nach Gap in unsere Unterkunft.  
Hier werden nun Nasen und Schultern gecremt, die Sonne brannte doch sehr, wir sind alles ziemlich erschossen aber glücklich und nach einem gemeinsamen Essen fallen wir ins Bett.

 

 


(c) 2003 http://www.barbaratours.de